Vorfreude ist die schönste Freude
Es
war
ein
eiskalter
Morgen
in
Keene,
als
ein
blonder
Junge
frierend
neben
der
elterlichen
Garage
stand
und
wartete,
dass
sein
alter
Herr
ihn
zur
Schule
fahren
würde.
Schon
zum
fünften
Mal
in
diesem
Jahr
streikte
die
rostige
Familienkutsche
und
gerade
bei
den
heftigen
Minusgraden
hatte
Duke
heute
überhaupt
keine
Lust
darauf,
laufen
zu
müssen.
Ein
Fahrrad
zu
benutzen
war
auch
keine
Option,
denn
bei
den
miesen
Bedingungen
wollte
nicht
einmal
der
Winterdienst
so
früh
die
Straßen
räumen.
Warum
seine
Eltern
keinen
Zweitwagen
hatten,
so
wie
all
die
anderen
Familien
hier
in
der
Gegend,
verstand er auch nicht.
»Warum
räumst
du
die
Garage
nicht
einmal
auf?
Dann
müsste
der
Wagen
nicht
in
der
Kälte
stehen und so frieren wie ich«, meinte Duke naiv.
»Willst
du
jetzt
deinem
Vater
erklären,
er
bekommt
den
Wagen
nicht
gestartet?
Du
undankbarer
Rotzbengel
denkst
wohl
wie
deine
Mutter,
dass
ich
ein
kompletter
Versager
bin,
oder?«, brüllte sein Dad mit hochrotem Kopf.
Bevor
der
restalkoholisierte
Schreihals
vollkommen
ausrasten
konnte,
realisierte
Duke,
dass
dessen
handwerkliche
Fähigkeiten
an
dem
Freitag
nicht
ausreichen
würden,
um
ihn
pünktlich
am
letzten
Tag
vor
den
Weihnachtsfeiertagen
zur
Schule
zu
bringen.
Mit
gesenktem
Kopf
hetzte
er
durch
den
stärker
werdenden
Schneefall,
der
seine
Stimmung
erneut
um
19
Prozent
sinken
ließ.
Doch
weder
die
Kälte
noch
die
Tatsache,
dass
er
verspätet
zur
1.
Stunde
erscheinen
würde,
waren
die
Umstände
für
seinen
Missmut.
Zunehmend
frustriert
war
ihm
bewusst,
dass
er
heute
zur
Klassen-Lachnummer
werden
würde.
Trotz
all
seinem
Protest,
musste
er
den
hässlichsten
Pullover
tragen,
der
jemals
hergestellt
wurde.
Er
war
schon
11
und
doch
hatte
er
sich
nicht
gegen
seine
Mutter
durchsetzen
können,
die
ihn
zwang,
das
kratzige
Weihnachtsgeschenk
vom
letzten
Jahr
genau
heute
zu
tragen.
Duke
konnte
sich
bloß
vorstellen,
dass
dieses
unförmige
Teil
in
einer
Gefängniswerkstatt
hergestellt
worden
war,
bei
dem
man
Reste
verarbeitete,
die
nicht
einmal
eine
Recycling-Bude
haben
wollte.
Ein
Hupen
hinter
Duke
holte
ihn
aus
der
sinnfreien
Grübelei.
Erschrocken
sprang
er
zum
Fußgängerweg
hinüber,
rutschte
dabei
aus
und
landete
schmerzhaft auf dem Hintern.
»Echt
jetzt?«,
rief
er
laut,
rappelte
sich
verärgert
wieder
auf
und
klopfte
sich
den
Schnee
aus
den
Sachen.
Konnte
der
Tag
noch
mieser
werden?
Im
Innersten
kannte
er
bereits
die
Antwort
und
wusste, dass dies bloß der Anfang sein konnte.
***
Nachdem
er
seine
Winterjacke
im
Spind
eingeschlossen
hatte,
betrat
er
durchgeschwitzt
und sieben Minuten zu spät den Klassenraum.
»Du
kommst
schon
wieder
zu
spät?
Am
letzten
Schultag
des
Jahres
ist
das
mehr
als
respektlos,
Duke.
Husch,
husch,
nun
steh
nicht
so
dumm
da
und
setz
dich!«,
wurde
er
von
Mrs.
Wood
gleich
einmal zusammengefaltet.
Wortlos
lief
er
zu
seinem
Platz
in
der
hinteren
Reihe
und
vermied
jeden
Blickkontakt
mit
seinen
kichernden Mitschülern.
»Was
hat
der
denn
heute
an?
Sieht
ja
aus,
als
wenn
er
den
hässlichen
Pullover
einem
obdachlosen
Clown
gestohlen
hat«,
flüsterte
Tim,
doch Duke konnte es genau hören.
»Ruhe!
Was
soll
das?
Schlagt
alle
die
Seite
28
auf
und
du,
Tim,
kannst
gleich
einmal
das
neue
Kapitel
vorlesen.
Redebedarf
hast
du
ja
scheinbar.«
Mit
der
Fashion-Beurteilung
lag
Tim
nicht
einmal
daneben.
Der
Pullover
war
grottenschlecht,
wobei
die
Millionen
eingewebter
Synthetik-
Streifen
in
allen
Farben
leuchteten
und
wirkten,
als
wenn
Duke
unmittelbar
im
Explosionsbereich
einer
Glitter-Bombe
gestanden
hätte.
Im
Strahl
einer
Taschenlampe
hätte
man
ihn
im
Dunkeln
sicherlich
mit
einer
Discokugel
verwechseln
können.
Bei
dem,
was
gerade
im
Unterricht
abging,
hörte
er
kaum
noch
zu
und
zählte
innerlich
bereits
die
Minuten,
bis
dieser
Schultag
endlich
zu
Ende
wäre.
Noch
nie
hatte
er
sich
so
geschämt und es graulte ihn vor den Pausen.
Beim
Ertönen
des
Klingelzeichens
blieb
Duke
sitzen
und
tat
so,
als
wenn
er
im
Geschichtsbuch
vertieft
wäre,
um
jeglichem
Dummgelaber
aus
dem
Weg
gehen
zu
können.
Die
Idee
war
gut,
aber
nicht
gut
genug
für
Tim
und
seine
anderen
fünf
Kumpane,
die
heute
noch
ein
„Opfer“
suchten.
»Aus
welchem
Mülleimer
hast
du
das
scheiß
Teil
denn
gezogen?«,
fragte
Steve
provokant,
als
Duke
wortlos
und
hastig
aufstand,
um
den
anderen
Mitschülern
in
das
Chemielabor
zu
folgen.
»Freu
dich
mal
schon
auf
die
große
Pause!«,
rief
ihm
Kevin
hinterher,
aber
da
war
Duke
schon
auf
dem Gang und holte tief Luft.
Was
hatte
sich
seine
Mutter
eigentlich
dabei
gedacht,
ging
es
ihm
ärgerlich
durch
den
Kopf
und
rammelte
dabei
einen
Schüler
von
der
Abschlussklasse
an,
der
einen
Kopf
größer
war.
Dabei
fielen
ihm
die
Bücher
aus
der
Hand
und
als
er
kleinlaut
„Sorry“
rief,
kassierte
er
gleich
noch
einen
Tritt
in
den
Hintern.
Das
war
wirklich
nicht
sein
Tag,
dachte
er
beim
Aufheben
und
überlegte,
ob
er
einfach
einen
auf
krank
machen
sollte,
um
sich
dünnmachen
zu
können.
Ein
kräftiger
Kick
ließ
sein
Geschichtsbuch
wie
ein
nagelneuer
Puck
auf
einer
polierten
Eisfläche
über
den
Fußboden
des
Gangs
rutschen,
gefolgt
von dem lauten Lachen von Steve.
»War
das
notwendig?«,
fragte
Duke
und
bekam
statt einer Antwort einen Schubser von Martin.
Wie
er
diese
sechs
Mitschüler
hasste,
speziell
die Logan-Brüder Martin und Steve.
»Jammer
nicht,
du
Muttersöhnchen«,
meinte
Kevin
und
lief
mit
den
anderen
zum
nächsten
Unterrichtsraum.
Wie
erwartet,
konnte
Duke
in
den
Pausen
der
Gängelei
nicht
entkommen.
Wenn
die
Dummpfeifen
sich
jemanden
zum
Ärgern
ausgesucht
hatten,
dann
war
derjenige
an
dem
Tag
Mode.
So
gut
es
ging
spielte
er
mit,
versuchte
sich
nichts
anmerken
zu
lassen,
wie
ihn
die
Hänselei
ärgerte
und
versuchte
zum
Schluss
sich
selbst
über
Martin
lustig
zu
machen.
Das
endete
unglücklicherweise
nach
dem
Schulschluss
in
einer
schneeballwerfenden
Treibjagd,
bei
der
Duke
in
seiner
Eile
und
den
witterungsbedingt
schlechten
Schuhen
hinfiel,
um
sofort
von
12
Händen
gnadenlos
eingeseift
zu
werden.
Als
alle
schließlich
abzogen,
hoffte
Duke,
nicht
über
die
kommenden
Feiertage
krank
zu
werden,
denn
gefühlt
hatte
er
den
Eindruck,
gerade
aus
einem
Gefrierschrank
entkommen
zu
sein.
***
Auf
dem
Weg
nach
Hause
schwor
sich
Duke
Rache
und
wahrscheinlich
bewahrte
ihn
nur
sein
erhitztes
Gemüt
vor
einem
Schnupfen,
denn
in
ihm brodelte es wie in einem Wutvulkan.
Sein
Vorhaben,
sich
ungesehen
ins
Elternhaus
zu
schleichen,
endete
an
der
dämlich
knarrenden
Diele vor dem Kleiderhaken.
»Wo
sind
denn
deine
Mütze
und
die
Handschuhe?«,
fragte
ihn
sein
Vater
mit
der
Mittagsbierflasche in der Hand.
Duke
schaute
nach
unten,
ließ
die
Schultern
hängen
und
antwortete
kaum
hörbar:
»Wurde
mir
gestohlen.«
Seine
Mutter
hörte
es
und
fragte,
wer
das
gewesen war.
»Martin und Steve.«
»Diese
Logan-Brüder?
Jetzt
reicht
es,
ich
werde
die
Mutter
der
beiden
anrufen«,
rief
sie
aufgebracht und eilte zum Telefon an der Wand.
»Das
wirst
du
mal
schön
sein
lassen!
Es
ist
so
schon peinlich genug«, stoppte sein Vater sie.
»Aber… !«
»Nichts
aber!«,
nahm
er
seiner
Frau
den
Wind
aus
den
Segeln,
um
jeden
Zwergenaufstand
zu
beenden.
Zu
Duke
gewandt
fragte
er:
»Wie
kommt
es
überhaupt,
dass
du
dich
nicht
gewehrt
hast?«
»Es
waren
sechs
Jungen.
Was
hätte
ich
denn
machen
sollen?«,
fragte
Duke
und
kämpfte
mit
den Tränen.
»Fang
jetzt
ja
nicht
an
zu
heulen,
sonst
gibt
es
eine Kopfnuss!«
»Ja, Dad.«
»Nun
lass
doch
den
Jungen,
er
hat
heute
schon
genug erlebt.«
Kaum
hatte
sie
den
Satz
beendet,
bellte
er
sie
an:
»Mach
uns
etwas
zu
essen
und
halte
dich
heraus,
wenn
ich
versuche,
ihm
klarzumachen,
dass
seit
wir
von
den
Bäumen
gestiegen
sind,
nur
die
Stärksten
überleben.
Hätte
ich
mir
alles
gefallen
gelassen,
würde
ich
noch
immer
mit
einem
Besen
die
Lagerhalle
ausfegen
und
nicht
einen Gabelstapler fahren.«
Bei
dieser
Ansage
rollte
Dukes
Mutter
wortlos
ihre
Augen
und
zog
mit
einem
Seufzer
kapitulierend ab.
Für
Sekunden
musterte
sein
alter
Herr
ihn,
verschränkte
die
Arme
und
meinte:
»Schau
mich
an.«
Duke kam der Aufforderung nach.
»Eins
muss
dir
bewusst
sein!
Es
gibt
lediglich
zwei
Arten
von
Menschen:
Gewinner,
die
etwas
zu
sagen
haben
und
die
Verlierer,
die
nur
zuhören. Hast du das kapiert?«
»Ja«, flüsterte Duke eingeschüchtert.
»Gut.
Du
kannst
dich
weiterhin
herumschubsen
lassen,
oder
dir
deine
Position
im
Leben
erkämpfen.
Ob
es
sechs
üble
Typen
sind
oder
200,
es
gibt
immer
ein
Großmaul,
auf
den
alle
hören.
Den
musst
du
als
Erstes
ausschalten,
dann
hört
der
Rest
auf
dich.
Wer
ist
von
der
Sechser-Gruppe der Anführer?«
»Ich glaube Steve.«
»Also,
wenn
du
wieder
in
so
eine
Situation
gerätst,
in
der
sie
dich
zum
Verlierer
machen
wollen,
dann
gehst
du
sofort
auf
den
Anführer
zu
und
latschst
dem
kräftig
in
die
kleinen
Eier,
verteilst
ein
paar
ordentliche
Ohrfeigen
und
machst allen klar, wer hier der Boss ist.«
Bei
der
Antwort
riss
Duke
die
Augen
weit
auf
und
fragte: »Ist das nicht unehrenhaft?«
»Scheinbar
kapierst
du
wirklich
nichts.
Für
die
Frage
darfst
du
den
Rest
des
Winters
ohne
Mütze
und
Handschuhe
herumlaufen.
Es
soll
dir
eine
Lehre
sein«,
meinte
sein
Vater,
schüttelte
den
Kopf
und
lief
mit
einem
lauten
Seufzer
zurück ins Wohnzimmer.
***
Die
Worte
seines
Vaters
hallten
unbewusst
in
ihm
nach.
Verwirrt
über
die
kurze
Zusammenfassung
der
menschlichen
Evolution,
fragte
er
sich,
ob
er
überhaupt
in
der
Lage
wäre,
jemand
anderen
weh
zu
tun.
Gewalt
war
eigentlich
überhaupt
nicht
sein
Ding.
Wie
immer,
wenn
er
am
Grübeln
war,
verzog
er
sich
auf
den
kühlen
Dachboden
und
überlegte,
wie
er
es
den
Logan-Brüdern
heimzahlen
könnte.
Die
Abreibung
mit
dem
Schnee
hätte
er
noch
herunterschlucken
können,
aber
dass
die
miesen
Typen
seine
Mütze
mit
den
Handschuhen
geklaut
hatten,
konnte
er
nicht
durchgehen
lassen.
Drei
Tage
vor
Weihnachten
schlich
Duke
sich
im
Dunkeln
die
zwei
Meilen
zu
dem
Haus
der
beiden
Brüder.
Die
eisige
Kälte
spürte
er
nur
bedingt.
Ein
extra
Hoody
ersetzte
die
fehlende
Mütze
und
zwei
Paar
dicke
Socken
benutzte
er
einfach
als
Handschuhe.
Mit
dem
alten
Fernglas
betrachtete
er
aus
sicherer
Entfernung
den
hinteren
Teil
des
Hauses
und
fand
rasch,
was
er
schon
vermutet
hatte.
Duke
wusste,
dass
die
Brüder
einen
Hund
besaßen
und
wie
erwartet,
hatte
die
Familie
eine
Hundeklappe
in
eine
der
Türen
verbaut.
Vor
dem
Hund
hatte
er
keine
Angst,
denn
einmal
durften
alle
Kinder
ihre
Haustiere
mit
in
die
Schule
bringen,
wo
er
mitbekommen
hatte,
dass
„Brutus“
wohl
jeden
Einbrecher
eher
totlecken
würde,
als
ihm
in
die
Kehle
zu
beißen.
Mit
der
18-minütigen
Beobachtung
formte
sich
aus
seiner
Idee
ein
handfester
Plan.
Er
konnte
sich
vorstellen,
dass
die
Geschenke
am
Abend
um
den
Weihnachtsbaum
gelegt
wurden
und
es
erst
am
Morgen
des
25ten
den
Kindern
erlaubt
war,
diese
zu öffnen.
***
Genau
um
Mitternacht
schlich
sich
Duke
am
Heiligen
Abend
durch
den
Wald.
Unbemerkt
von
neugierigen
Blicken
zog
er
hinter
sich
einen
Schlitten
und
war
gespannt,
ob
er
in
dieser
Nacht
seinen
„bösen
Plan“
umsetzen
könnte.
Der
Mond
spendete
genügend
Licht
im
hellen
Schnee,
was
Duke
den
Rest
von
Angst
nahm,
allein
durch
den
Wald
zu
schleichen.
Konzentriert
bahnte
er
sich
den
Weg
und
zuckte
nur
einmal
zusammen,
als
ein
Reh
vor
ihm
stand
und
sich
selbst
wohl
fragte,
warum
sich
der
Zweibeiner
hier
den
Hintern
abfror.
46
Minuten
benötigte
er
bis
zu
seinem
Beobachtungspunkt
und
fühlte
sich
super.
Die
Kälte
war
kein
Thema
mehr.
Tatsächlich
glühte
ihm
das
Gesicht
vor
Aufregung
und
der
bevorstehenden
Missetat.
Mit
der
Kälte
schien
auch
alles
zur
Ruhe
gekommen
zu
sein,
denn
kein
Laut
drang
an
Dukes
Trommelfell,
außer
der
knirschende
Schnee
unter
den
Schuhsohlen,
als
er
den
Schlitten
stehenließ
und
sich
auf
das
Haus
zu
bewegte.
Vor
sich
hielt
er
eine
halbe
Salami,
die
er
einen
Tag
zuvor
mit
seinem
letzten
Taschengeld
gekauft
hatte,
und
hoffte,
Brutus
damit
ablenken
zu
können,
wenn
er
durch
die
Hundeklappe
krabbelt.
Ihm
war
durchaus
bewusst,
dass
sein
Vorhaben
komplett
irre
war.
Würde
man
ihn
erwischen,
konnte
Duke
sich
vorstellen,
für
die
nächsten
fünf
Jahre
Stubenarrest
zu
bekommen.
Doch
als
er
vor
dem
Seiteneingang
stand
und
noch
immer
kein
Pieps
zu
hören
war,
verschwanden
alle
Bedenken.
Umgehend
legte
er
seinen
Rucksack
ab
und
fing
an,
sich
so
leise
wie
möglich
durch
die
Hundeklappe
zu
quetschen.
Halb
in
der
Öffnung
stoppte
Duke
und
schluckte
trocken,
als
er
ein
leises
Knurren
in
der
Dunkelheit
vernahm,
das
keine Armlänge vor seinem Kopf von Brutus kam.
»Guter
Junge,
hier
hast
du
ein
Leckerli«,
flüsterte
Duke,
dem
das
Herz
heftig
in
der
Brust
trommelte,
als
wenn
er
gerade
Usain
Bolt
im
Spint geschlagen hätte.
Nur
langsam
gewöhnten
sich
seine
Augen
an
die
Dunkelheit
im
Inneren
und
so
gut
es
ging
überspielte
er
seine
Angst
vor
dem
großen
Golden
Retriever.
Sein
Wedeln
mit
der
Fleischbelohnung
zeigte
Wirkung.
Sofort
änderte
sich
das
leise
Knurren
in
ein
Schnuppern
und
schließlich
schnappte
sich
Brutus
die
Salami
und
zog
Leine.
Rasch
krabbelte
Duke
komplett
hinein,
legte
sich
kurz
auf
den
Boden
und
versuchte,
seine
Gedanken
zu
sammeln.
Was
wäre
wohl
passiert,
wenn
der
dämliche
Hund
angefangen
hätte,
zu
bellen?
Egal,
sagte
er
sich,
denn
letztlich
hatte
er
mit
seiner
Salami-Aktion
richtig gelegen.
Neu
motiviert
schlich
er
auf
die
einzige
Lichtquelle
zu,
die
aus
einem
der
hinteren
großen
Zimmer
kam.
So
warm
wie
der
Lichtschein
strahlte,
vermutete
Duke
dort
den
eingeschalteten
Weihnachtsbaum.
Nach
Tagen
konnte
er
das
erste
Mal
lächeln,
auch
wenn
er
es
in
dem
Moment
nicht
mitbekam.
So
wie
er
es
geahnt
hatte!
Um
den
Baum
herum
waren
Dutzende
Geschenke
verteilt.
Ohne
Zeit
zu
vertrödeln,
nahm
er
so
viel
er
tragen
konnte,
schlich
damit
zur
Hundeklappe,
stopfte
die
Pakete
hindurch
und
wiederholte
alles
zwei
weitere
Male.
Als
Letztes
nahm
er
das
übertrieben
große
Lebkuchenhaus
vom
Tisch
und
ersetzte
es
durch
einen
mitgebrachten
Zettel,
schlich
unbemerkt
zur
Tür
und
krabbelte
mit
seiner
Beute
hinaus.
Die
Kälte,
die
ihm
unvermittelt
ins
Gesicht
schlug,
war
mehr
als
willkommen
und
verdrängte
sofort
seine
Müdigkeit,
die
anfing,
seinen
Adrenalin
überfluteten
Körper
zu
übermannen.
Duke
versuchte
ruhig
zu
atmen,
denn
er
bemerkte,
wie
aufgeregt
er
Luft
holte.
Jetzt
hyperventilierend
umzukippen,
wäre
mehr
als
uncool,
dachte
er
und
schloss
für
einen
doppelten
Moment
die
Augen,
um
sich
zu
beruhigen.
Sekunden
vergingen,
dann
hatte
er
das
Gefühl,
bereit
zu
sein
für
Phase
2.
Umgehend
entnahm
er
drei
große
Müllsäcke,
stopfte
die
entwendeten
Geschenke
hinein
und
zog
so
schnell
es
ging
alles
hinter
sich
her,
bis
er
den
Schlitten
erreicht
hatte.
Dass
er
eine
Menge
Spuren
hinterließ,
störte
ihn
nicht
im
Geringsten,
denn
der
einsetzende
Schnee
würde
alles
unkenntlich
machen
und
wenn
nicht,
na
ja,
dafür
hatte
er
ja
den Zettel hinterlassen.
Nach
27
Minuten
erreichte
er
sein
Zwischenziel
im
Wald,
das
in
einer
Senke
lag.
Jeglicher
Zeitvorstellung
entrückt,
schaute
er
sich
um,
lauschte
in
die
Stille
und
spürte
in
dem
Moment
nicht
einmal
die
Schneeflocken
im
Gesicht.
Lächelnd
rieb
er
sich
die
kalten
Hände,
zog
31
Sekunden
später
die
drei
Müllsäcke
in
die
Senke
und
nickte
zufrieden,
als
er
den
Inhalt
auskippte.
Ihm
lag
nicht
daran
zu
erfahren,
was
eigentlich
in
all
den
wunderschön
verpackten
Geschenken
steckte.
Es
war
Kriegsbeute
und
für
ihn
lediglich
unbedeutende
Dinge,
die
nie
wieder
jemanden
Freude
bereiten
würden.
Dieser
Gedanke
heilte
alle
Wunden,
die
er
durch
die
Demütigung
seiner
Mitschüler
erfahren
hatte
und
konnte
es
kaum
erwarten,
den
Inhalt
seines
Rucksacks
auszuleeren.
Wie
ein
Krieger
hob
er
sieben
Raketen
hoch,
die
sein
Vater
beim
Endspiel
der
Football-Liga
im
Suff
vergessen
hatte
abzufackeln,
lief
zurück
in
die
Senke
und
bohrte
jeden
Feuerwerkskörper
mit
der
Spitze
in
die
größten
Pakete,
bis
bloß
noch
die
Zündschnüre
herausragten.
Dann
hieß
es,
alle
nacheinander
so
schnell
wie
möglich
anzuzünden
und
Schutz
hinter
einem
Baum
zu
suchen.
Alles
flog
fast
gleichzeitig
in
die
Luft
und
brannte
mit
einer
Intensität
ab,
dass
Duke
unbewusst
ein
paar
Tropfen
Pipi
verlor.
Mit
allem
hätte
er
gerechnet,
aber
nicht
mit
so
einem
Höllenfeuer,
das
wie
der
Blick in die Zukunft wirkte.
Sieben
Minuten
bewunderte
er
das
Spektakel,
dann
trampelte
er
das
letzte
Feuerchen
aus
und
begrub
die
Reste
unter
einer
großzügigen
Schneedecke.
Mit
verschränkten
Armen
betrachtete
Duke
sich
das
Ergebnis
und
nickte
zufrieden.
Rache
war
eine
heilsame
Tat,
fand
er
und
machte
sich
zufrieden
auf
den
Heimweg.
Einzig
was
er
zu
gern
gesehen
hätte,
waren
die
Gesichter
der
Logan-Brüder,
wenn
am
Morgen
der
Zettel
neben
dem
Weihnachtsbaum
gefunden
wird.
Sicherlich
würden
viele
Tränen
fließen,
dachte
er
grinsend,
denn
auf
dem
Zettel
stand:
Leider
waren
die
Kinder
in
diesem
Haus
nicht
sehr
lieb
und
so
musste
ich
die
Geschenke
wieder
mitnehmen.
Viele
Grüße,
der
Weihnachtsmann.
Ich hoffe, dir hat die Kurzgeschichte gefallen
und ich konnte dich ein paar Minuten vom
stressigen Alltag ablenken. Natürlich würde
ich mich sehr freuen, wenn du die Duke-
Geschichte teilen würdest.
ebook I € 6,99
320 Seiten
oder direkt signiert
vom Autor
Taschenbuch I € 14,99
Hardcover I € 23,99